Nach den Osterferien unternahm eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler eine Exkursion ins Rathaus der Stadt Borken. Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Fachabteilung Klimaschutz & Nachhaltigkeit für die gute Organisation und Zusammenarbeit sowie bei Bürgermeisterin Mechthild Schulze Hessing und der Stabsstelle Politik, Recht und Kommunikation für den spannenden Input.
Unter dem Motto „Politik vor Ort: Demokratie trifft Klimaschutz“ beschäftigten sich die Teilnehmer nicht nur mit der Frage, wie Politik vor der eigenen Haustür funktioniert, sondern diskutierten im Rahmen einer simulierten Ratssitzung auch eigene Vorschläge zu Klimaschutz und Klimaanpassung auf kommunaler Ebene. Dabei nahmen drei Schüler aus dem Kurs „Gesellschaftslehre“ im Ratssaal am Tisch der Pressevertreter Platz und berichteten als Reporter über die Veranstaltung.
Nach unserer Ankunft im Rathaus konnten im Ratssaal Platz nehmen. Nach der Begrüßung hielt Borkens Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing eine Ansprache, in der sie zunächst auf den Earth Day am 03.05.2025 hinwies. Anschließend berichtete sie über die Aufgaben der Stadtverwaltung, auch in Bezug auf Schulen. Sie betonte, dass ihr kulturelle und regionale Veranstaltungen sehr wichtig seien und dass sie deshalb z.B. auch beim Frauenschützenfest anwesend gewesen sei. Sie erklärte, dass es wichtig sei, Traditionen zu unterstützen. Als weitere Aufgabe nannte sie die Integration von Flüchtlingen und meinte dazu, dass man sich um Menschen kümmern sollte, denen es nicht so gut geht. Daraufhin wies sie auf den Livestream der Stadtratssitzungen auf YouTube hin. Über einen QR-Code gelangt man zum YouTube-Kanal der Stadt Borken, auf dem die Sitzungen live übertragen werden (https://www.youtube.com/@StadtBorken/streams).

Außerdem lobte sie das ihrer Meinung nach „tolle Schulsystem“ in Borken und berichtete, dass gerade im Schul- und Bildungswesen viel investiert werde. Nach dieser Ansprache gab es eine Fragerunde, in der die Schülerinnen und Schüler Fragen an Frau Schulze Hessing stellen konnten. Dabei interessierten sie sich für das Arbeits- und Privatleben der Bürgermeisterin, woraufhin sie einige Einträge aus ihrem Terminkalender vorlas. Sie nannte Tätigkeiten wie die Planung von Sitzungen, Öffentlichkeitsarbeit und Fraktionssitzungen.

Daraufhin kam die Frage auf, welche Voraussetzungen man erfüllen müsse, um Bürgermeisterin zu werden. Sie betonte, dass theoretisch jeder dieses Amt übernehmen könne, nannte jedoch einige hilfreiche Eigenschaften für diesen Beruf: Engagement, Rechtsverständnis, Interesse am Gemeinwohl, Freude am Helfen und am Kontakt mit Menschen, politisches Interesse sowie Ausdauer.
Im Anschluss wurde sie nach den Herausforderungen ihres Berufs gefragt. Sie nannte zunächst die, wie sie sagte, „Mammutaufgabe“ der Integration. Außerdem sprach sie über die Corona-Zeit, die Energiekrise und den Krieg in der Ukraine, die laut ihr ebenfalls große Herausforderungen darstell(t)en. Sie erwähnte, dass es in Borken eine gute kommunikative Ebene zwischen den Parteien gebe – mit Ausnahme einer Partei, die sich laut ihr nicht auf dieser Ebene bewege.
Eine weitere Herausforderung seien laut ihr „Fake News vom rechten Rand“, insbesondere auf TikTok. Auf Nachfrage eines Schülers erklärte sie, dass sie Mitglied der CDU sei, jedoch für alle Parteien da sei. Sie betonte, dass sie nicht automatisch mit allem einverstanden sei, was die CDU mache, sie aber ein großer Freund der Grundwerte der Christlich Demokratischen Union sei.
Nach der Fragerunde verabschiedete sich die Bürgermeisterin, und wir schauten einen kurzen Imagefilm (https://www.youtube.com/watch?v=oWgrEzmg5aU) der Stadt Borken, der über folgenden QR-Code aufgerufen werden kann:

Anschließend fand ein kleines Quiz mit fünf Fragen über das Programm „Mentimeter“ statt, bei dem es um den Kreis Borken ging. Danach erhielten die Schüler allgemeine Informationen über den Stadtrat und dessen Struktur. Dabei wurden unter anderem die Aufgaben und die Fraktionsverteilung im Rat thematisiert. Zusätzlich wurde über die Tagungen und die verschiedenen Ausschüsse informiert.
Im nächsten Programmpunkt lernten die Schülerinnen, wie man sich in einer Ratssitzung verhält. Dieses Wissen wurde benötigt, um anschließend – nach einer kurzen Pause – selbst eine solche Sitzung zu simulieren. Die Schülerinnen hatten sich im Voraus in Fraktionen aufgeteilt, die sie selbst erfunden hatten. Darunter waren Fraktionen wie das KBB (Klima-Bündnis Borken), UFB (Umweltfreundliches Borken), ZEP (Zukunfts-Energie-Partei), WTF (Wissen Talk Fortschritt) oder AB (Aufbruch Borken).
Thema der simulierten Sitzung war der Klimaschutz. Jede Fraktion hatte dazu eigene Vorschläge entwickelt. Ziel war es, Borken so klimaneutral wie möglich zu gestalten. Die Vorschläge umfassten Themen wie Solarenergie, Fahrradförderung, Elektroautos, Apps für Busfahrpläne, Digitalisierung in Schulen, Müllsammelaktionen, Recycling, Infostände, Elektrobusse und Internetportale für Pendler. Die Fraktionen konnten sich gegenseitig Fragen zu ihren Entwürfen stellen, was auch häufig genutzt wurde – besonders hinsichtlich der Finanzierung oder Umsetzbarkeit. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich wie in einer echten Ratssitzung fühlen, und es entstanden viele gute Ideen und Rückfragen.