Weimarer Kulturexpress tritt erneut zum Thema „Mobbing“ auf

Warum werden Menschen zu Opfern? Was bringt Menschen dazu, andere fertig zu machen? Wie kann man sich als Opfer wehren? Zu all diesen Fragen bekamen die 100 Sechstklässler des Gymnasiums Mariengarden vergangene Woche bei der Aufführung des Theaterstückes des Weimarer Kulturexpresses mit dem Thema „Mobbing – wenn Ausgrenzung einsam macht“ Antworten.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler auf der Bühne ausdrucksstark miterleben durften, was Mobbing bei den betroffenen Menschen anrichten kann, konnten sie im Anschluss im Gespräch mit den beiden Darstellerinnen Stefanie Masnik und Claudia Kandefer rege zu den oben genannten Fragen diskutieren. Die wichtigste Schlussfolgerung, die am Ende gezogen werden konnte, war, dass ein „Opfer“ selbst nie Schuld hat, wenn es gemobbt wird. Auch wenn ein Mensch in den Augen Anderer „anders“ ist, sei dies kein Grund für Ausgrenzung. Ganz im Gegenteil, gerade diese bunte Mischung unterschiedlicher Menschen und Charaktere mache eine Gesellschaft aus, stellte Stefanie Masnik am Ende zusammenfassend dar.

In dem Stück sieht das anders aus. Hier treffen zwei sehr unterschiedliche Mädchen aufeinander, die mit Beginn des neuen Schuljahres in der Schule nebeneinander sitzen. Während Franziska (Stefanie Masnik) laut, selbstsicher und attraktiv ist, ist Laura (Claudia Kandefer) eher still, unsicher und unauffällig. Die eine leidet unter der Übertoleranz, mangelnder Aufmerksamkeit und dem Fehlen von Anerkennung der Eltern. Die andere hat durch die allzu große Fürsorge ihrer Eltern nie gelernt, sich durchzusetzen und fühlt sich bei Konflikten stets schuldig. Beide wollen in der Schule sehr gute Leistungen erbringen, was immer wieder zu Problemen zwischen den beiden führt. Im Laufe der Zeit wird jedoch aus harmloser Stichelei knallharter Psychoterror bis hin zum Cyber-Mobbing.

Der Weimarer Kulturexpress ist dafür bekannt, mit seinen Aufführungen Probleme von Kindern und Jugendlichen zu thematisieren und gleichzeitig Spaß am Theater zu vermitteln. Das ist den beiden Schauspielerinnen auch in diesem Jahr wieder überaus gelungen. Mit der Unterstützung des Fördervereins der Schule soll das Problem Mobbing auch in den kommenden Jahren auf diese anschauliche Art und Weise an der Schule thematisiert werden.