Nächstenliebe mal ganz konkret

In den Ferien den ganzen Tag arbeiten – und das völlig ohne Bezahlung??

Was für viele Jugendliche völlig absurd klingt, haben sieben Oberstufenschüler in der letzten Sommerferienwoche 2017 zusammen mit Sportlehrer Otto Brackhan durchgezogen –freiwillig und begeistert!

Sie waren Teilnehmer des diesjährigen Projektes „Workship 2017“ der mitteleuropäischen Ordensprovinz der Oblaten in der Gegend von Manetin (Tschechien). Dabei halfen die rund 70 freiwilligen, zumeist jugendlichen „Workshipper“ aus Tschechien, Deutschland und der Slowakei sowie Oblatenpatres und -novizen bedürftigen tschechischen Bürgern unentgeldlich bei Arbeiten, die sie alleine nicht verrichten können.

Das englische Wortspiel aus „work“ (=Arbeit) und „worship“ (=Lobpreis) verrät schon die Grundidee: In der Liebe zum Nächsten erweist sich die Liebe zu Gott. „Gelebte Glaubensgemeinschaft“ nennen das die Oblaten und so liegt ein weiterer Schwerpunkt  auch auf der persönlichen Begegnung und dem Gemeinschaftserlebnis.

Nach morgendlichen „warm ups” mit lustigen tschechischen Volkstänzen, Frühstück und einem Tagesimpuls ging es auch für die Helfer aus Burlo jeden Morgen um 9 Uhr in täglich neu gemischten Teams zur Arbeit, wo z.B. Schutt schippen, Holzhacken, Entrümpeln oder Garten- und Hausarbeit auf dem Programm standen. Auch wurde täglich eine Gruppe entsandt, die mit Kindern in ärmeren Siedlungen eine Tagesfreizeit oder Spiele unternommen haben. Unterbrochen wurden die Arbeiten von der tollen und großzügigen  tschechischen Gastfreundschaft und der überaus leckeren einheimischer Mittagsküche in den Familien. „Für fremde Leute den ganzen Tag zu arbeiten, war zunächst eine ungewohnte Situation. Allerdings ist das eine tolle Möglichkeit Menschen, Länder und andere Kulturen besser kennenzulernen und Freundschaften zu schließen“, zeigte sich auch Otto Brackhan begeistert und beeindruckt.

Theater, Grillfest, Fußball, eine lange Wanderung samt Naturgottesdienst oder abendliches Singen und Tanzen: Die Stunden nach Feierabend ab 16 Uhr oder am freien Donnerstag wurde für alle eine besondere und intensive Zeit für Kennenlernen, Kulturelles, Gespräche, Spaß und Erlebnis, berichten die Teilnehmer. „Das waren so positive Erlebnisse, das werden wir nie vergessen!“, berichten Anna-Lena Icking und ihre Mitstreiter einhellig. Beim Abschied gab es dann auch ordentlich Tränen und man freut sich auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.