Das Bistum Münster hat in Zusammenarbeit mit dem BDKJ und der Caritas unter dem Motto „Mensch NRW! Lebe Freiheit!“ eine Kampagne zur Demokratieförderung ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, das Verständnis für demokratische Werte und Prozesse zu fördern, Interesse an gesellschaftlichen Fragen zu wecken und kritisches Denken sowie Meinungsbildung zu unterstützen: „Demokratie ist kein Geschenk, sondern eine Aufgabe. Sie lebt von Menschen, die die Demokratie verteidigen, sich einbringen und für eine gerechte, offene Gesellschaft eintreten. Demokratie ermöglicht uns, selbstbestimmt in Freiheit, Frieden, Wohlstand und Vielfalt zu leben. Ein Privileg, das auf der Welt längst nicht selbstverständlich ist.“
Unter dem Motto „Mensch Mariengarden! Lebe Freiheit“ unterstützt auch unser Gymnasium die Initiative des Bistums. So entwickelten drei Kurse im Zuge des von Bistum Münster, Caritas und BDKJ ausgeschriebenen Schülerwettbewerbs eigene kreative Videoprojekte. Dabei entwarfen die Schülerinnen und Schüler in den Fächern Geschichte, Wirtschaft-Politik und Gesellschaftslehre eigene Ideen, um die Bedeutung von Demokratie im Alltag zu betonen und zur Teilnahme an der Kommunalwahl aufzurufen. Daraus wurden im Unterricht Videos im von Instagram und TikTok bekannten Kurzformat gedreht und bei der Jury eingereicht. Auch auf dem Schulhof wurde mit der Flagge mit dem Logo „Mensch Mariengarden!“ ein sichtbares Zeichen gesetzt: „Als Schule eines katholischen Trägers ist es uns wichtig, dass Demokratie und Menschenwürde nicht nur vom Staat als Grundrecht betrachtet werden, sondern dass diese auch zu den moralischen und religiös-weltanschaulichen Überzeugungen der Menschen zählen müssen“, so Schulleiter Michael Brands.

So steht in der Sekundarstufe I für alle Schülerinnen und Schüler im Fach Wirtschaft-Politik das Thema „Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie“ auf dem Lehrplan. Eine weitere Vertiefung ist im Wahlpflichtbereich in der Mittelstufe über das Fach Gesellschaftslehre möglich, wo die Demokratie beispielsweise auf regionaler Ebene in NRW und EU besonders beleuchtet wird. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten der demokratischen Partizipation: So können alle Schülerinnen und Schüler im Vorfeld von Landtags-, Bundestags- oder Europawahlen an einer simulierten Juniorwahl teilnehmen, die im Unterricht vor- und nachbereitet wird. Im Rahmen von Exkursionen und Diskussionsveranstaltungen wird zudem der direkte Austausch mit gewählten Repräsentanten wie den Wahlkreisabgeordneten aus Bundestag und Landtag oder der Bürgermeisterin gesucht.

In der Oberstufe werden die Themen der Fächer Wirtschaft-Politik und Gesellschaftslehre im Fach „Sozialwissenschaften“ fortgesetzt, welches sich mit den Anteilsdisziplinen Politik, Wirtschaft und Soziologie auseinandersetzt. Nachdem „SoWi“ bisher bereits als Zusatzkurs in der Q2 unterrichtet wurde, wird das Kursangebot zum kommenden Schulhalbjahr erweitert und das Fach erstmalig schon ab der EPH als Grundkurs angeboten. Damit erhalten Themen wie „Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten“ auch in der Sekundarstufe II künftig mehr Raum. Darüber hinaus werden die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten als fächerübergreifende Aufgabe verstanden – beispielsweise im Rahmen von Gedenkstättenfahrten im Fach Geschichte oder Projektkursausstellungen zum Thema Antisemitismus.
Im Rahmen der Kampagne fordern das Bistum und die Unterstützer alle Bürgerinnen und Bürger auf, aktiv für Demokratie einzutreten, sich zu engagieren und ihr Wahlrecht wahrzunehmen (zum Beispiel bei der anstehenden Kommunalwahl am 14. September). Weitere Informationen und Möglichkeiten zum Mitmachen finden sich unter der eigens eingerichteten Seite https://lebefreiheit.de/.
„Die Demokratie ist die beste aller Staatsformen. Aber die Demokratie ist mehr. Die Demokratie ist eine Lebensauffassung. Wir müssen wieder lernen, dass wir eine wehrhafte Demokratie benötigen mit Demokratinnen und Demokraten, die den Feinden unserer Demokratie sagen: Unser Land bekommt ihr nicht! […] Als Christinnen und Christen stehen wir auf, wenn Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und ein Autoritarismus propagiert werden, die unsere freiheitlich demokratische Grundordnung gefährden. Die Würde des Menschen ist und bleibt unantastbar – das kann nur in einer Demokratie garantiert werden.“
(Bischof em. Dr. Felix Genn beim Pressetermin zum Start der Demokratiekampagne, 15. Januar 2025, 9:30 Uhr, Bischofhaus-Foyer)